Märchen, Märsche, Abba

Heeresmusikkorps 2 spielte zugunsten behinderter Menschen in Wabern

Wabern. Musik der Spitzenklasse und ein zufriedenes, dem Beifall nach zu urteilen begeistertes Publikum: Es stimmte einfach alles beim Wohltätigkeitskonzert in der voll besetzten Mehrzweckhalle Wabern. Das Heeresmusikkorps 2 aus Kassel unter der Leitung von Oberstleutnant Reinhard Kiauka musizierte am Donnerstagabend zugunsten der Aktion für behinderte Menschen im Schwalm-Eder-Kreis. Bei vielen Stücken klatschten die über 600 Besucher eifrig mit. Der Musikfunke sprang schnell über.

Unter dem Motto “Von Märchen und Märschen”, wie auch eine neue CD des Musikkorps heißt, wollte Kiauka (“Ein richtiges Heimspiel”) die über 600 Gäste in eine phantasievolle Welt entführen. Mit dem Marsch “Unter dem Doppeladler” wurden die Zuhörer unter dem Wahrzeichen der Donaumonarchie k. und k-mäßig begrüßt.

“Heben Sie mit uns ab”, lud Kiauka zum “Transcendent Journey” von Rossano Galante ein, “eine übersinnliche Reise ins Weltall”. Da wurde man in außerirdische Sphären entführt, die “Schönheit der Schöpfung” (Kiauka) endete mit einem furiosen Finale. Da es für die Musiker Ehrensache ist, sich des Themas Grimms Märchen anzunehmen, spielte das Musikkorps “Die Bremer Stadtmusikanten” des japanischen Komponisten Hayato Hirose. Der Beifall galt auch dem Märchenerzähler Micha Klappert, bevor Richard Wagner grüßen ließ: Auch der Nibelungen-Marsch wurde perfekt geblasen.

Eine tolle Schau bot Hauptfeldwebel Christian Schmidt. Beim Stück “Immer kleiner” zerlegte er seine Klarinette. Die Einzelteile verschwanden im Zauberhut, und selbst dem letzten Stück entlockte er noch Töne. Vom Tellerwäscher zum Millionär – so ähnlich ging es laut Reinhard Kiauka dem Komponisten Abraham Holzmann. Mit dem Stück “Blaze away” habe der Lagerarbeiter und Liftboy eine großartige Karriere hingelegt.

Die berühmten Musical-Klänge “Les Miserables” bewiesen die Vielseitigkeit dieses Musikkorps, das die klassische Musik und den traditionellen Marsch pflegt, das mit schwungvoller Unterhaltungsmusik mit Jazzelementen und virtuosen Solokonzerten die Menschen in den Bann zieht.

Und immer wieder für Überraschungen sorgt. “Musik mit der Mülltonne hat es in Wabern noch nie gegeben”, kommentierte Bürgermeister Günter Jung den Auftritt von vier Schlagzeugern in der Kluft der Straßenwärter. Eine Klasse Schau, bevor die Solo-Posaunisten Daniel Schirk, Heiko Belz, Lars Schwalm und Udo Seifert als “die drei von der Tankstelle” den Klassiker “Ein Freund, ein guter Freund” präsentierten.

Fast alle in der Halle klatschten begeistert mit, als die schönsten Titel der schwedischen Pop-Gruppe Abba erklangen.

Nach dem Medley war die Stimmung zur Freude des Kapellmeisters so groß, das er gleich zwei Zugaben dirigierte – den Radetzky-Marsch und “Zum Städel hinaus”. Am Ende schwärmte Kiauka nur noch: “Hier ist die Hütte voll. Es ist phantastisch, hier zu musizieren.” Bürgermeister Jung: “Ihr habt nicht nur hervorragend musiziert, sondern auch eine ganz tolle Show abgeliefert. Bitte kommen Sie 2014 wieder.”

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